Arbeitsgruppen der DGfT

Die Arbeitsgruppen der DGfT treffen sich regelmäßig um sich über bestimmte Themen auszutauschen, und Aktivitäten und Projekte zu konzipieren. Seit 2022 gibt es zwei Arbeitsgruppen.

  • Arbeitsgruppe Klima

  • Arbeitsgruppe Dekolonisierung

  • Arbeitsgruppe Theater, Therapie und Behinderung

Arbeitsgruppe Klima

Die Klima-AG der Deutschen Gesellschaft für Theatertherapie setzt sich damit auseinander wie Theatertherapie und theatertherapeutisches Fachwissen im Umgang mit der Klimakrise eingesetzt werden und für eine nachhaltige Zukunft wirksam werden kann.

Interessierte können sich gerne in der Einladungsliste anmelden klimaag@dgft.de

  • Klima AG Treffen 29. Februar 2024

  • Klima AG Treffen 9. Januar 2024

  • Klima AG Treffen 27. November 2023

  • Klima AG Treffen 19. Oktober 2023

  • Klima AG Treffen 28. August 2023

  • Klima AG Treffen 10. Juli 2023

  • Klima AG Treffen 5. Juni 2023

  • Klima AG Treffen 25. April 2023

  • Klima AG Treffen 18. April 2023

Arbeitsgruppe Dekolonisierung

Die AG Dekolonisierung hat sich 2022 gegründet und ist aktuell v. a. ein Austauschraum zu Auswirkungen struktureller Machtverhältnisse und Unterdrückungsmechanismen auf den therapeutischen Raum. Durch die Auseinandersetzung mit Gesellschaftsstrukturen und den darin unterschiedlich gestellten Gruppen, im besonderen marginalisierter und diskriminierter Gruppen, möchten wir mehr Bewusstheit für die damit zusammenhängende Diversität einzelner Erfahrungen schaffen.

Sehr gern kann sich jede interessierte Person auf unsere Mailingliste eintragen lassen und die Einladungen zu unseren Onlinetreffen (etwa alle 6 – 8 Wochen) erhalten: dekolonisierung@dgft.de

Buchpräsentation und Q&A mit Ditty Dokter und Nisha Sajnani

zu ihrem neuen Buch
‚Intercultural Dramatherapy: Imagination and Action at the Intersections of Difference‘
Gehostet von der AG Dekolonisierung der DGfT

Montag, 22. Januar 2024, 19:00 Uhr

online

Der therapeutische Raum existiert nicht isoliert von der Gesellschaft, aus der heraus er entsteht, sondern ist ein Spiegel dieser, da alle Teilnehmenden neben ihren Biografien und Persönlichkeiten auch ihre Sozialisation und gesellschaftliche Stellung mitbringen. In dieser Annahme wird im therapeutischen Raum auch die Gesellschaft reproduziert. Ob dies bemerkt wird oder nicht, hängt von Bewusstsein, Wissen und Erfahrung der Anleitenden und Teilnehmenden ab.

Unser Anspruch ist nicht, einen diskriminierungsfreien Raum zu schaffen oder einen Raum, in dem alle gleich sind, sondern einen bewussteren Umgang mit unterschiedlichen Privilegien, Diskrimierungserfahrungen und Lebensrealitäten zu entwickeln.

Wir lesen Texte, z. B. aus anderen globalen Kontexten, in denen diese und verwandte Themen bereits seit einigen Jahrzehnten behandelt werden und die Ansätze vorschlagen, in denen ein feministisch-intersektionales, politisches und gesellschaftskritisches Bewusstsein in keinem Widerspruch oder Widerstreit zu psychotherapeutischen Ansätzen oder Theatertherapie steht, sondern im Gegenteil helfen oder gar unabdingbar sein kann, um Klient*innen und Patient*innen besser zu unterstützen:

„healing [is] not limited to emotional expression, self-affirmation, and catharsis but could also include the ability to see one’s individual challenges as a reflection of socially-constructed and politically-reinforced norms“ (Sajnani 2013)

„a critical race feminist paradigm, and specifically ideas about intersectionality, contribute to an understanding of health as involving an awareness of how the body is a site of political struggle expressed (and too often treated) as individual pathology“ (Sajnani 2013)

Eine (wohl nur teilweise mögliche) Dekolonisierung bedeutet für uns beispielsweise, unter Psychotherapie nicht die, sondern eine Psychotherapie zu verstehen – eine vorwiegend weiß, männlich, westeuropäisch, heteronormativ usw. geprägte Lehre, auf deren Errungenschaften wir aufbauen können und die uns hier und heute viele wichtige Impulse bieten kann, die aber keine allgemeine Gültigkeit behaupten kann oder eine universelle Wahrheit darstellt.

Eine Dekolonisierung bedeutet für uns damit nicht die Ablehnung und Abwertung von Standardwerken und zentralen Haltungen und Annahmen in der psychotherapeutischen Landschaft, sondern ihre Kontextualisierung und Relativierung  sowie eine Erweiterung des Blicks auf weitere, lange nicht beachtete Perspektiven.

Selbstverständlich gehen wir davon aus, dass kein*e Theatertherapeut*in bewusst und willentlich eine Diskriminierung aufgrund von Alter, Geschlecht, Identität, ethnischer Zugehörigkeit, Kultur, nationaler Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, Behinderung, sozioökonomischem Status, körperlicher Erscheinung oder Eigenschaften oder anderen Grundlagen ausübt – eine solche würde sowohl den Ethikrichtlinien der DGfT als auch den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland widersprechen.

Aber wir erkennen an, dass tiefgreifende und nur teilweise bewusste kulturelle, politische, gesellschaftliche Prägungen unsere Wahrnehmung, unser Denken und unser Handeln beeinflussen und uns, bei allem ‚gutem Willen’, zu diskriminierendem und verletzendem Verhalten und der Aufrechterhaltung unterdrückender Dynamiken führen können – von denen wir teilweise gar direkt oder indirekt profitieren. Deshalb versuchen wir selbst und möchten andere ermutigen, in einem aktiven Prozess unserer Prägungen und Privilegien bewusster zu werden und sie infrage zu stellen.

„Adopting an intersectional framework in drama therapy expands our understanding of suffering and health in ways that can allow us to be more effective in our efforts to facilitate individual healing and social action. In particular, an intersectional framework provides a language with which we can better highlight complexity when researching and representing lived experience.“ (Sajnani 2013)

Sehr gern kann sich jede interessierte Person auf unsere Mailingliste eintragen lassen und die Einladungen zu unseren Onlinetreffen (etwa alle 6 – 8 Wochen) erhalten: decolonize@dgft.de

Weiterführende Links:

https://www.nadta.org/cultural-humility-equity-diversity

https://www.nadta.org/Cultural_Responsibility_Guidelines

https://www.routledge.com/Intercultural-Dramatherapy-Imagination-and-Action-at-the-Intersections/Dokter-Sajnani/p/book/9781138363489

Klärungen einiger Begriffe z. B. unter:

https://genderplanet.univie.ac.at/begriffsuniversum/intersektionalitaet.html

  • AG Dekolonisierung Treffen 18. Juli 2023

  • AG Dekolonisierung Treffen 19. April 2023

Arbeitsgruppe Theater, Therapie und Behinderung

Die Arbeitsgruppe wurde neu in 2023 ins Leben gerufen.

Wer wir sind …….
Wir arbeiten theatertherapeutisch/ -pädagogisch mit Menschen mit kognitiven Einschränkungen und multiplen anderen Behinderungen/ Entwicklungsverzögerungen. Damit versuchen wir eine Lücke zu füllen, da es für erwachsene Menschen mit Behinderungen derzeit so gut wie keine adäquaten psychotherapeutischen Angebote gibt. Denn: methodisch würde sich die Herangehensweise von Kinder- und Jugendtherapeuten für eine Therapie mit dieser Klient:innengruppe am ehesten eignen, diese Therapieform ist Erwachsenen aber nicht zugänglich. Gerade für Menschen mit kognitiven Einschränkungen sind die klassischen Therapieformen mit ihren sprachlichen und kognitiven Anforderungen aber zu komplex. Deshalb gelten für das Gros der Psychotherapeuten Menschen mit kognitiven Einschränkungen auch als nicht therapiefähig bzw. therapierbar.

Die Mitglieder unserer AG haben in verschiedenen Bereichen die Erfahrung gemacht, dass der Einsatz theatertherapeutischer Methoden bei diesem Klient:innenkreis wirksam angewendet werden kann. Bisher fühlten wir uns mit diesen Erfahrungen und Beobachtungen allerdings ziemlich allein. Auch in der Theatertherapie wird dieses Arbeitsfeld bisher nur wenig beachtet.

Die AG Theater, Therapie und Behinderung hat sich auf der Sommerakademie 2023 gegründet, um sich gegenseitig zu unterstützen, dieses Arbeitsfeld genauer zu beleuchten und bekannt zu machen.

……. und was wir wollen
Unsere AG dient zunächst dem Austausch: Über Projekte, Methoden und Finanzierung von Theatertherapie mit diesem Personenkreis. Perspektivisch planen wir auch Forschung zu betreiben und Fallvignetten zu erstellen bzw. „best practice“ Beispiele zu sammeln. Schließlich geht es uns darum, mit unseren Erkenntnissen an die Träger und Akteure der Behindertenhilfe sowie Gesundheitspolitiker heranzutreten, um Theatertherapie als eine für Menschen mit kognitiven Einschränkungen hervorragend geeignete, niedrigschwellige Therapieform bekannt zu machen und in die Diskussion einzubringen.

Konkret beschäftigen uns derzeit die folgenden Fragen:

  • Welcher strukturelle Rahmen ist für die theatertherapeutische Arbeit mit Menschen mit Behinderungen erforderlich?
  • Wie kann es gelingen, einen solchen Rahmen zu schaffen?
  • Wie lassen sich theatertherapeutische Angebote für diese Klient:innengruppe finanzieren?
  • Welche Methoden und Formate eignen sich für unsere Klient:innen?
  • Wie lässt sich die Wirksamkeit evaluieren?
  • Welche Ansatzpunkte/ Methoden gibt es für Forschung?

….und wann sehen wir uns?
Wir treffen uns im Monatsrhythmus per Zoom und laden herzlich interessierte Menschen mit und ohne Behinderung ein, dazuzustoßen und sich mit uns auszutauschen. Schreibt uns gern: ttub@dgft.de 

Karlotta, Kerstin, Marlies und Sabine

nächster Termin: 21.02. 20:00 Uhr Zoomlink per email

  • nächster Termin: 21.Februar 2024 20:00 Uhr online